Das Schädel-Hirn-Trauma 1. Grades (leichtes Schädel-Hirn-Trauma)
Als ein Schädel-Hirn-Trauma 1. Grades bezeichnet man die Gehirnerschütterung, welche in medizinischer Fachsprache auch Commotio Cerebri genannt wird. Hierbei kommt es zu einer leichten Verletzung des Gehirns mit einer temporären Funktionsstörung. Oft wird diese von Bewusstlosigkeit begleitet, die maximal eine Stunde andauern kann.
Eine ebenfalls häufige Folge einer Gehirnerschütterung ist eine Art „Blackout“, der sich auf die Phase des Unfalls selbst, sowie auf einen kurzen Zeitraum danach bezieht. Man nennt dieses Phänomen auch retrograde Amnesie. Neurologische Ausfälle kommen bei Gehirnerschütterungen nicht vor, jedoch sind unter anderem Schwindelgefühle, Leistungsminderung, Apathie oder starke Kopfschmerzen häufige Begleitsymptome.
Das Schädel-Hirn-Trauma 2. Grades (mittelschweres Schädel-Hirn-Trauma)
Als Schädel-Hirn-Trauma 2. Grades wird eine Gehirnprellung bezeichnet, die medizinisch unter dem Fachbegriff Contusio Cerebri bekannt ist. Hierbei kommt es zunächst zum Zustand der Bewusstlosigkeit, welcher in der Regel länger als eine Stunde andauert.
Das Schädel-Hirn-Trauma 3. Grades (schweres Schädel-Hirn-Trauma)
Das Schädel-Hirn-Trauma 3. Grades bezeichnet eine schwere Gehirnquetschung, auch Compressio Cerebri genannt. Dabei wird der Betroffene zunächst länger als eine halbe Stunde durch eine Einklemmung des Gehirns, meist eine Folge von Blutungen oder Ödemen, bewusstlos. Diese Einklemmung führt zu einem Anstieg des Drucks im Gehirn und dadurch häufig zum Koma, in einigen Fällen sogar bis zum Tod. Darüber hinaus existiert die Gefahr dauerhafter Schäden, allerdings treten diese nicht zwangsläufig auf.
Die richtige Behandlung eines Schädel-Hirn-Traumas
Erleidet ein Mensch ein Schädel-Hirn-Trauma, so ist es sehr wichtig, unverzüglich mit der Behandlung zu beginnen. Nur so ist gewährleistet, dass eventuelle Sekundärschäden effektiv vermieden werden. Im Normalfall sollte jeder Betroffene, der ein Schädel-Hirn-Trauma erleidet, mindestens für 48 Stunden stationär im Krankenhaus behandelt werden, damit mögliche Folgeschäden, wie beispielsweise schwere Hirnblutungen, ausgeschlossen werden können.
Handelt es sich um ein Schädel-Hirn-Trauma 1. Grades, also um eine Gehirnerschütterung, so kann der Patient oft schon nach kurzer Zeit wieder nach Hause. Die Abheilung dauert in der Regel zwischen zwei und drei Wochen. Dabei ist es sehr wichtig, dass der Patient sich schont, viel Ruhe gönnt und auf jeglichen Stress verzichtet. Sport, Lärm und Fernsehen wirken sich kontraproduktiv auf eine schnelle Heilung auf. Gegen Übelkeit und Kopfschmerzen nach einem Schädel-Hirn-Trauma werden entsprechende Medikamente vom behandelnden Arzt verordnet. Meist können schon einige Tage später wieder alltägliche Dinge unternommen werden.
Handelt es sich jedoch um ein schweres Schädel-Hirn-Trauma 3. Grades, so ist eine mehrwöchige stationäre Behandlung in einer Spezialklinik erforderlich. Nach der Akutbehandlung greift in Deutschland die neurologische Reha-Kette. Hier wird dem Betroffenen in Abhängigkeit von seinem Genesungsgrad entsprechende Therapie verordnet. Diese Phase kann bis zu einem Jahr andauern. Sollte sich der Genesungsprozess nicht oder nur in geringem Maße einstellen, stehen den betroffenen Patienten spezialisierte Pflegeheime der Reha-Phase F zur Verfügung. Dort wird an dem eingeleiteten Therapieansatz weitergearbeitet und dem Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma die Möglichkeit geboten, mittels spezieller pflegetherapeutischer Ansätze weitere Fortschritte im Heilungsprozess zu erzielen. Selbst in dieser Phase der Reha-Kette ist eine erneute Rehamaßnahme in einer entsprechenden Klinik nach ärztlichem Ermessen möglich.