Das Erinnerungsalbum – ein Hilfsmittel zur Kommunikation mit Dementen
So wie ein Spazierstock eine Hilfe zum Gehen ist, ist ein Erinnerungsalbum eine Hilfe zum Erinnern. Es beinhaltet Wörter und Bilder aus wichtigen Momenten im Leben eines Menschen, von der Geburt bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Wenn neue Erlebnisse wichtig erscheinen, können auch sie in das Erinnerungsalbum aufgenommen werden. Jeder Mensch erinnert sich an Schlüsselerlebnisse, die im Laufe seines Lebens stattgefunden und in denen wichtige Personen und Orte eine Rolle gespielt haben. Diese Schlüsselerlebnisse haben sich über die Jahre hinweg zu einer inneren Geschichte – „Dies ist mein Leben“ – entwickelt. Diese Lebensgeschichte gibt uns unsere Identität. Sie sagt uns, wer wir sind, und zeigt uns, in welcher Beziehung wir zu unserer Umwelt stehen.
Was man für ein Erinnerungsalbum braucht: Ein kleines, circa 15 mal 10 Zentimeter großes Fotoalbum mit genügend Platz für ungefähr 36 Fotos ist ideal für ein Erinnerungsalbum. Man kann es leicht mit sich tragen und es wird eher akzeptiert, da es traditionellen Erinnerungshilfen wie Tagebüchern oder Notizbüchern ähnelt.
So wird das Album benutzt: Es kann sein, dass ein Mensch mit Demenz vergisst, regelmäßig in sein Erinnerungsalbum zu schauen. Versuchen Sie ihn zu ermutigen, es öfter anzusehen, damit seine Erinnerungen wach bleiben. Lassen Sie das Album offen liegen, damit es immer zur Hand ist. Das Album kann Besuchern – insbesondere Enkelkindern – Gesprächsstoff liefern. Denken Sie daran auch Ereignisse neueren Datums in das Album aufzunehmen.
Schlüsselerlebnisse wachrufen: Die Vorteile eines Erinnerungsalbums
Das Erinnerungsalbum hält Schlüsselerlebnisse wach und hilft somit diese Erlebnisse so lange wie möglichen im Gedächtnis zu behalten. Es hilft dem Menschen mit Demenz, seine Identität zu wahren – es gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit sich selbst zu kennen und schafft somit Selbstvertrauen und Selbstachtung. Es gibt der Person das Gefühl, dass ihr Leben einen Sinn hat.
Das Erinnerungsalbum bietet einen Anlass zum Gespräch und erlaubt dem Menschen mit Demenz das Gespräch selbst zu lenken. Es bietet vor allem Menschen mit nur leicht ausgeprägter Demenz, während des Gesprächs, einen Antrieb und gibt Gelegenheit, auf das eigene Leben zurückzublicken – sich an gute Zeiten zu erinnern. Das Erinnerungsalbum gibt zudem Halt und Sicherheit, wenn die Person in eine stationäre Einrichtung zieht oder eine Tagespflegeeinrichtung besucht.
Darüber hinaus hilft es den Mitarbeitern, den Menschen als Individuum zu sehen, bietet den Mitarbeitern Gelegenheit, ein Gespräch zu beginnen und ermutigt zur personenzentrierten Pflege in einer stationären Einrichtung. In unserem Gesundheitszentrum bieten wir übrigens, neben Erinnerungshilfen wie dem Erinnerungsalbum, auch feste Gedächtnisgruppen, die unseren Bewohnern helfen ihr Gedächtnis zu trainieren.