Die Gedächtnisgruppe bei Demenz – Für Denksport ist es nie zu spät!
Wie sagte Oscar Wilde so schön: „[Das] Gedächtnis ist das Tagebuch, das wir immer mit uns herumtragen.“ Unser Gedächtnis besitzt die Fähigkeit Informationen (z.B. sachliche Inhalte, Gefühle, Erlebnisse, Empfindungen, usw.) aufzunehmen, zu verarbeiten, zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen. Ohne unser Gedächtnis müssten wir Alltägliches immer wieder neu lernen.
Kennen Sie die folgende Situation? Sie suchen im Lexikon nach der Bedeutung des Wortes „Déjà-vu“. Und da steht geschrieben: „Haben Sie nicht schon einmal nach diesem Begriff gesucht?!“ So geht es einer Vielzahl unserer Bewohner häufig – manchen sogar mehrmals täglich!
Ohne unser Gedächtnis sind wir folglich aufgeschmissen. Es übernimmt eine wichtige Funktion im Leben; es befähigt uns erst dazu wahrzunehmen, zu denken, zu lernen, zu verstehen, Erfahrungen zu sammeln, diese abzuspeichern und weiterzugeben. Mit gezielter Übung kann man das Gedächtnis, bis hin ins hohe Alter, schulen und stärken. Es ist also nie zu spät! Diesen Ansatz verfolgen wir in unserer Gedächtnisgruppe.
Das Gehirn ist wie ein Fischernetz – Durch gezielte Übungen kann man es engmaschiger stricken
Durch verschiedenste Erkrankungen können sich Schädigungen im System der Gedächtnisspeicherung ereignen – auch in schleichender Form. Dabei kann man sich das Gedächtnis wie ein Fischernetz vorstellen: Manche Dinge behält es, andere Dinge fallen hindurch.
Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, bietet die Ergotherapie wöchentlich, innerhalb einer besonderen Gruppe, ein einstündiges Gedächtnistraining an. Durch das beständige Üben lässt sich das „Netz“ engmaschiger stricken und es können mehr Informationen hängen bleiben, bewahrt und folglich auch wieder bewusst abgerufen werden – egal in welchem Alter. Wir verfolgen eine Vielzahl von Zielen innerhalb unserer Gedächtnisgruppe. Diese gilt es zu fördern, allerdings sollte man dabei beachten, dass sich der gesetzte Schwerpunkt von Person zu Person unterscheidet. Falls Sie sich für dieses Thema interessieren, könnte Sie auch das Thema „Erinnerungsalbum“ ansprechen.
Die verschiedenen Ziele und Schwerpunkte unserer Gedächtnisgruppe bei Demenz
- Denkflexibilität
- Konzentration
- Merkfähigkeit
- Strukturierung
- Wortfindung
- Wahrnehmung
- Logisches Denken
- Assoziatives Denken
- Fantasie und Kreativität
- Zusammenhänge erkennen
Medien können dabei helfen Neues zu lernen und alte Erinnerungen aufzufrischen
Innerhalb der Gedächtnisgruppe werden Medien genutzt. So wird, auf stressfreie und spielerische Art, das Gedächtnis der Teilnehmer wieder aufgefrischt und Neues dazugelernt. Zum Abschluss fragen wir Sie: Wie viel Zeit widmen Sie selbst eigentlich bewusst dem Training Ihres Gedächtnisses? Vielleicht können Sie ja noch etwas von unseren Bewohnern lernen, in Puncto Gedächtnistraining.
Hilfsmittel derer wir uns in der Gedächtnisgruppe bei Demenz bedienen:
- Gegenstände, die dabei helfen Erinnerungen zu wecken oder die Fantasie bzw. Kreativität anregen
- Spiele, die Wissen über verschiedenste Kategorien abfragen
- Quizbücher, welche Lückentexte, Anagramme, Wörtersuppen usw. beinhalten
- Akustische Angebote, um die Wiedergabe von Gehörtem zu schulen
- Visuelle Angebote, um die Wiedergabe von Gelesenem zu schulen
